Als Fotograf*in Geld verdienen?

Welche Dinge du beachten solltest, wenn du deine Preise gestaltest.

Viele fragen sich – wie soll ich mit der Fotografie Geld verdienen? Was soll ich für ein Familien-Fotoshooting oder ein Baby-Fotoshooting verlangen? Ein Preisschild an seine Arbeit zu machen ist für viele Fotograf*innen ein Riesenproblem, und zwar nicht nur, wenn man am Anfang der Selbstständigkeit steht. Zwar macht man in der ersten Zeit der Selbstständigkeit die Fotoshootings auch für Ehre, Ruhm und eine warme Mahlzeit. Aber wenn du dich entscheiden hast, dass du ernsthaft als Neben- oder Vollzeitfotograf*in arbeiten willst, ist Schluss mit Lustig und Raten. Ich habe Stunden und Stunden damit verbracht Preislisten zu machen, aber anstatt wirklich strategisch und mit System an die Sache ranzugehen habe ich einen Fehler gemacht: ich habe geschaut, was die Fotografenkolleg*innen verlangen. Weil ich dachte, es ist doch sinnvoll zu schauen, was der Preis liegt, der so ‘am Markt’ verlangt wird. Bin ich drunter? lieg ich drüber? oder so in der Mitte? Weil wenn ich irgendwo in dem Bereich mit meinen Preisen bin, dann kann ich ja auch nicht so falsch liegen.

Oh oh, großer Fehler.


Du musst deine Zahlen kennen

Wenn du das also machst, wie ich es früher gemacht habe (und hey, kein Vorwurf!) dann ist mein erster Rat an dich: lass das sofort bleiben. Schau nicht was andere Fotofragen für Preise haben, weil im Zweifel hat deren Situation nichts mit deiner zu tun. Vollzeit/Teilzeit, Kleinunternehmer, Lebenssituation, Businesssituation … jeder Mensch ist einer völlig unterschiedlichen Lage, jeder führt sein Business unterschiedlich. Und im Zweifel übernimmst du mit den Preisen der anderen auch deren Geld-Blockaden.
Das wichtigste ist: Du musst dein Business aufbauen, dass es zu deiner Situation passt, und dafür musst deine Zahlen kennen. Also du musst wissen: was sind deine Ausgaben, Business & privat, und was musst du pro Fotoshooting verdienen

Meine simple Formel

Hier ist eine ganz simple Formel, die dir dafür einen guten Anhaltspunkt geben wird:

  1. Wie hoch sind die Kosten, die du für dein Business benötigst, monatlich und jährlich? Zähle wirklich alles auf.
  2. Was musst du im Monat nach Hause bringen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten: Auch hier alles zusammenzählen: Miete, Rewe, Versicherung, Katzenfutter, Musikschule, Hockeyverein…
  3. Was möchtest du verdienen, also über deine Fixkosten hinaus? Denk dran, du bist der CEO, Head of  Marketing/Social Media, Head of Vertrieb, also bezahle dich anständig. Hast du eine Altersvorsorge (gaaanz wichtig!)?
  4. Alles zusammenzählen, also Businesskosten pro Jahr, deine Privatkosten plus Gewinn für Gehalt und da rechnest du Steuern drauf zw. 20%-35% (das solltest unbedingt mit deinem Steuerberater klären!).
  5. Wieviele Shootings kannst du realistisch machen?
    Beginne mit: wieviele Wochen stehen dir insgesamt für Fotoshootings zur Verfügung?Und wieviele Shoots pro Woche kannst du dann machen und wieviele Wochenenden stehen dir ggf. für Hochzeiten zur Verfügung? Bedenke, dass du Ferienzeiten, Krankheitszeiten, Kita-Schliessungen und auch einfach ruhigere Zeiten mit einrechnen musst. Die Jahres-Wochenzahl wird daher nicht 52 sein, sondern eher irgendwas zwischen 40-45 Wochen, in denen du Fotoshootings planen kannst (natürlich evtl. auch Kita-Shootings, oder andere Events wie Taufen, Minis-Shooting Tage etc…).
  6. Mit diesen Kennzahlen rechnest du jetzt aus, was du pro Fotoshooting umsetzen musst.
    Und bähm. Da kommt jetzt eine Zahl raus.
    Wenn dir diese Zahl jetzt Angst macht – erst mal tief durchatmen und keine Panikattacke bekommen. 
    Wenn du gerade anfängst, kannst du dich langsam an diese Zahl heranarbeiten. Und auch wenn du schon weiter bist, musst du nicht von heute auf morgen Preise neu machen, sondern kannst auch in kleinen Schritten deine Preise erhöhen. Mach dir aber am besten einen Zeit-Plan, nach dem du deine Preise erhöhen möchtest (zum Beispiel die nächsten 5 Buchungen mit diesen Preisen, dann Erhöhung, dann wieder 5 Shootings mit den neuen Preisen usw.) So wächst auch dein Selbstvertrauen mit der Zeit mit deinen Preisen mit. 


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Zum Umsatzrechner

Und wenn du noch tiefer in das Thema Preisgestaltung eintauchen möchtest: In meinem kompakten Online-Kurs “Price to Profit” zeige ich dir alles, was du als Fotografin zum Thema Preisgestaltung wissen musst:
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