Du stehst noch am Anfang deines Fotobusiness und fragst dich, wie du ein Portfolio als Fotografin aufbauen sollst, wenn du noch gar keine Kunden hast, geschweige denn ein fertiges Business? Dann ist dieser Blogpost für dich.
Gerade wenn man am Anfang steht, ein eigenes Fotobusiness aufzubauen, wirken die Anforderungen überwältigend. Aber das muss nicht so sein. Mein erster Tipp an dieser Stelle ist, dass du dir die Zeit und den Raum geben darfst, zu lernen, zu üben und deinen Style zu entwickeln. Und du wirst mit der Zeit in allen Aspekten besser werden. Und besser wird man durch Übung. Darüber möchte ich in diesem Blogpost sprechen.
1. Übe zuerst mit Shootings mit Freunden und Familie
Du solltest als Erstes mit Freunden und Familie üben, also mit Menschen, mit denen du dich sicher und wohlfühlst. Und auch umgekehrt.
Fotografie bedeutet eben nicht, einfach nur auf den Auslöser zu drücken, sondern sie besteht aus so vielen Aspekten – Perspektive, Location, Licht, Kommunikation, Posing etc. Bevor du dich in eine Situation mit echten Fotoshooting-Kunden begibst, solltest du das so lange üben, bist du dich sicher fühlst.
Wenn du mit Freunden und Familie richtig viel geübt hast, solltest du mit Menschen shooten, die die nicht kennst. Und du wirst sehen, das fühlt sich komplett anders an. Und genau das ist, was du möchtest. Dich einer neuen Herausforderung stellen, an der du weiter wachsen wirst.
Denn deine späteren Kunden werden meistens auch Menschen sein, die du vorher nicht kanntest. Also solltest du dich schnell an diese Situation gewöhnen.
Und der gute Nebeneffekt dabei ist, dass so dein Portfolio abwechslungsreicher und stärker wird.
2. Entwickle deinen eigenen ästhetischen Stil von Anfang an
Es gibt so viele talentierte Fotografinnen, aber was dich einzigartig macht, ist deine individuelle Stimme, dein eigener Stil und deine Persönlichkeit. Nutze die Portfolioshoots, um deinen unverwechselbaren Stil zu entwickeln. Denke immer dran: Du bist die einzige, die diesen Blick auf die Welt und auf Situationen hat. Niemand anders schaut so auf die Welt wie du. Dein Blick ist einzigartig. Mach dir das immer bewusst und übe, diesen Blick und Stil auszubilden, wie du einen Muskel aufbauen würdest. Natürlich kannst (und sollst du sogar) schauen, was andere Fotografen machen, und dir deren Arbeit als Vorbild nehmen. Du kannst dir auch mal Bildmotive vornehmen und dir die Aufgabe stellen, das „nach“-zu fotografieren. Du wirst sehen, das geht nicht. Weil du immer deinen Blick mit reinbringen wirst. Aber das Gute daran ist, dass du dadurch auch immer neue Möglichkeiten entdecken wirst, und auch so deinen eigenen Stil weiter entwickeln kannst.
Und noch ein anderer Punkt ist wichtig: je früher du deinen eigenen Stil entwickelst und je weniger du auf andere Fotografen schaust, desto mehr immun wirst du gegen die Vorstellung „der Markt ist doch schon überschwemmt mit anderen Fotografen, warum sollte jemand zu mir kommen“. Diesen Einwand höre ich so häufig, und es wirkt ja beispielsweise auch so, wenn man sich auf Social Media bewegt (herzlichen Dank, lieber Algorithmus an dieser Stelle), wo man das Gefühl hat, die Welt besteht nur noch aus Fotografen/Hundetrainern/Ikea-Hackern… . Gott sei Dank ist das nicht so, und auch du hast deinen Platz in diesem Markt, weil es dich noch nicht gibt.
Arbeite an deinen Skills, glaube an dich und gib NIEMALS auf. Ein Business aufzubauen und zum Wachsen zu bringen, dauert seine Zeit, und nein, den Overnight Success, den gibt es nicht.
3. Experimentiere, probiere, übe – und finde deine Nische
Nutze deine Portfolioshoots als Experimentierfeld, um verschiedene Arten der Fotografie auszuprobieren und um herauszufinden, welche Richtung dich am meisten anspricht.
Auf deiner Reise wirst du feststellen, dass deine Leidenschaft dich in eine bestimmte Richtung zieht.
Fotografierst du gerne in einer urbanen Umgebung, in der Natur, zu Hause? Bist du lieber mit einer Person beim Shooting im Kontakt und hast du es lieber trubelig mit einer Familie plus Hund? Nimmst du dir gerne viel Zeit für ein Bild, um es wirklich „perfekt“ zu machen, oder freust du dich über unerwartete Situationen beim Shooting, die du dann spontan einfängst? Es könnte aber auch sein, dass dich emotionale Tiefe von Porträts anzieht oder die Emotionalität und das Storytelling in der Hochzeitsfotografie.
Identifiziere deine Stärken und Leidenschaften, um deine Nische zu formen.
Wenn du darüber Klarheit gefunden hast, kannst du darauf dein Angebot und letztendlich dein Business aufbauen. Mach dir bewusst, für wen du deine Bilder machen möchtest. In welcher Nische fühlst du dich am wohlsten, und wo kannst du, zumindest im Moment, die besten Ergebnisse liefern? Das heißt nicht, dass diese Nische für immer in Stein gemeißelt ist, im Gegenteil, bereite dich darauf vor, dass du und auch dein Business sich über die Zeit ändern werden. Aber du darfst einfach an einer Stelle anfangen. Und an dieser Stelle solltest du so klar und eindeutig wie möglich über dein Angebot sein. Denn so wirst du dann auch zukünftig genau diese Kunden anziehen, die das suchen.
Fazit:
Dein Portfolio ist nicht nur eine Sammlung von Bildern, sondern deine visuelle Visitenkarte. Achte darauf, dass deine Persönlichkeit in deinem Portfolio sichtbar wird. Dein Storytelling durch Bilder wird potenzielle Kunden ansprechen, die zu deinem Stil passen.
Nutze die Zeit des Portfolioaufbaus, um deine fotografischen Skills zu schärfen, deinen eigenen Stil zu entwickeln und deine Nische zu finden. Denk daran, dass jeder Fotograf einmal so angefangen hat. Jedes Bild wird dich einen Schritt näher zu deinem Traum bringen, ein eigenes Fotografie-Business zu gestalten. 📸
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